Matt Beynon Rees "Mozarts letzte Arie"


DSC_0079


Originaltitel: Mozart’s Last Aria
Autor: Matt Beynon Rees
Genre: Historischer Krimi
Verlag: C.H.Beck
Zum Trailer (allerdings zur englischsprachigen Ausgabe)
Sprache: Deutsch
Seitenzahl:  318
Erscheinungsdatum: 08. Februar 2012
Preis: 17,95 €
Buch hier bestellen
Prolog: Wenn sie sang, schien es fast unvorstellbar, dass der Tod so nahe war. Ihre Zofe ließ mich zu meiner üblichen Besuchszeit am Nachmittag ein. Eine Sopranstimme von bemerkenswerter Klarheit erklang im vorderen Teil der Wohnung. “Hat sie Besuch, Franziska?”, fragte ich. Die Zofe schüttelte den Kopf. “Sie ist allein, mein Herr.” Ich durchquerte das Wohnzimmer. Sie sang Zerlinas Arie aus Don Giovanni, in der die Bäuerin der Begierde, die in ihrer Brust schlägt, so kokett Ausdruck verleiht. Beim letzten Vers dämpfte sie ihre Stimme bei der Aufforderung an den Freier des Mädchens: “Berühr mich hier.” Ein rauer Ton schlich sich ein, als sie diese Worte in einem Crescendo wiederholte. Bebend verklang der letzte Ton.

>>Leseprobe<<

Klappentext:
Wien, 5. Dezember 1791: Mozart stirbt, aber ebenso wenig wie er selbst, der glaubte, vergiftet worden zu sein, will seine Schwester Maria Anna, genannt “Nannerl”, an einen natürlichen Krankheitsverlauf und Tod glauben. Sie reist nach Wien und ermittelt auf eigene Faust. Vierzig Jahre später überreicht sie auf dem Totenbett ihrem Neffen das Journal ihrer Reise, das auch die gefährliche Wahrheit enthält. Ein spannend geschriebener, historischer Krimi über Mozart und Lüge, Komplotte und Geheimdienste und das ewige Band der Geschwisterliebe.
Rezension:
Kurz bevor Nannerl (Mozarts Schwester) stirbt übergibt sie ihrem Neffen (Sohn Mozarts) ihren Tagebuch. In diesem Büchlein sind die Geschichte ihrer Reise nach Wien und ihre Erkenntnisse festgehalten. Sie glaubte nicht an den natürlichen Tod ihres Bruders und reiste nach Wien um den Gerüchten auf dem Grund zu gehen. 
Das Cover von dem Buch finde ich sehr schön gemacht, da spürt man direkt die Zeit um 1790...die Frauen in ihren schönen Kleidern, ein Traum. 
Das Buch liest sich sehr angenehm und teilweise poetisch. Man findet auch sehr viele Fachbegriffe aus der Musiklehre und dem Klavierspiel. Da musste ich öfters nachschlagen weil ich total unmusikalisch bin und mir spezifische Ausdrücke nichts sagen.
Was ich leider sehr traurig fand ist die Tatsache, dass Nannerl ganz alleine ohne männliche Begleitung nach Wien reiste und dort auch Nachts so durch die Straßen lief. Ich meine wir müssen uns nichts vormachen aber in dieser Zeit hatten Frauen einfach nicht so viele Freiheiten. Ganz abgesehen davon, dass sie verheiratet war und einen Mann Nachts besuchte...das war doch in der damaligen Gesellschaft absolutes no go. Genau so die Tatsache, dass die Freimaurer sie hier und da in ihre Geheimnisse einweihten obwohl Frauen zu diesem Geheimbund gar keinen Zugang haben durften. Eine Frau in solch einer Rolle scheint mir doch sehr unrealistisch zu sein! Der Autor hätte lieber den Sohn Mozarts nehmen sollen, dann wäre es schon wieder glaubwürdiger. 
Mozarts Tod wird am Ende gelüftet, wobei der Autor dabei nur eine von mehreren Ursachen für den Tod liefert. Man erfährt, dass sein Tod etwas mit der Freimaurerloge zu tun hat, welche er gründen wollte. Es kommen aber auch viele Intrigen ans Licht und eine Verschwörungstheorie. Nannerl kommt aus alles Strapazen völlig unbeschadet raus, was mich genauso wundert.
Das Buch ist ganz interessant auch die Geschichte um Mozart aber umgehauen hat mich das Ganze nicht. Der Schreibstil ist wirklich entzückend aber mehr war mich leider nicht dabei.
Wenn man ein Musikliebhaber ist und sich für diese Zeit interessiert wird man mit Sicherheit eine Freude an dem Buch haben.

♥♥

BdB-logo-small2

1 Kommentar: